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Jugendlicher arbeitet vor dem PC | © Julia M. Cameron
Informationen
Autismus im Jugendalter
Jugendliche hält Ohren zu und verzieht das Gesicht | © Monstera

Wenn Kinder mit Autismus älter werden, verändert sich die Symptomatik häufig. Viele Jugendliche mit Autismus erleben ihre sozialen und kommunikativen Defizite nun als besonders belastend. Je nach kognitiver Leistungsfähigkeit und anderen Ressourcen und Fähigkeiten kann das mehr oder weniger sein.

Die alterstypischen Entwicklungsaufgaben (z.B. Ablösung von den Eltern, Etablieren und Aufrechterhalten von Freundschaften mit Gleichaltrigen, erste sexuelle Erfahrungen) sind für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung eine besondere Herausforderung. In diesem Sinne ist die Pubertät eine besonders sensible Phase, die jedoch auch Chancen bietet, im Rahmen geeigneter Therapien Kompetenzen zu erwerben.

Autismus im Jugendalter

Es kann auch vorkommen, dass die Diagnose Autismus erst im Jugendalter gestellt wird. Hierbei gelten dieselben Diagnosekriterien, die für das Festellen von Autismus bei allen Altersgruppen gelten. Die Diagnostik sollte an einer spezialisierten Stelle erfolgen.

Im Jugendalter zeigen sich grundsätzlich dieselben Symptome wie im Kindesalter. Allerdings zeigen sich Auffälligkeiten in der Interaktion und Kommunikation sowie repetitive, stereotype Verhaltensweisen mit zunehmendem Alter in Anhängigkeit von der individuellen Entwicklung etwas anders als im Kleinkindalter.

Viele Jugendliche mit Autismus zeigen Auffälligkeiten im Blickkontakt, in der Mimik und Gestik sowie in der Sprache. Sie setzen all diese kommunikativen Signale nicht oder nicht gleichzeitig oder nicht durchgängig ein, um mit anderen in Kontakt zu treten oder eine Interaktion mit einem Gegenüber zu lenken. So kann ein wechselseitiger gegenseitiger Austausch nicht oder nicht ausreichend stattfinden. Diese Merkmale führen häufig zu Schwierigkeiten in der Interaktion und im Kontakt mit anderen. 

Jugendliche mit Autismus zeigen im Vergleich zu ihren geistigen  Fähigkeiten deutliche Defizite im Verständnis für soziale Inhalte. Zum Beispiel reagieren sie kaum auf die Gefühle anderer Menschen, verstehen soziale Situationen oder Signale nicht und/oder nehmen soziale Signale nicht wahr. 

Manche Jugendliche mit Autismus zeigen stereotype Sprache, die in ihrer Intonation und in ihrem Inhalt gleich bleibt. Viele haben stereotype Interessen, die vom Inhalt her ungewöhnlich sind oder deren Intensität so ausgeprägt ist, dass sich dies störend auf den Alltag auswirkt.

Viele Jugendliche mit Autismus zeigen ein zwanghaft anmutendes Beharren auf bestimmten Reihenfolgen, Abläufen und/oder starren Handlungsabläufen und Ritualen und sind sehr irriiert, wenn diese gestört werden. Auch stereotype Bewegungsmuster oder ungewöhnliche Reaktionen im Sinne einer Über- oder Unterempfindlichkeit (z.B. wenig Reaktion bei Schmerz, Kälte) können vorliegen. 

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Die Informationen auf diesen Seiten stammen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen
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