Diagnostik von Autismus
Aktuell werden medizinische Diagnosen in Deutschland noch nach dem Klassifikationssystem ICD-10 vergeben. Hier wird Autismus den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (F84) zugeordnet. Die genauen Diagnosekriterien finden Sie im ICD-10 online. In Zukunft werden Diagnosen in Deutschland nach dem ICD-11 gestellt werden.
Die Leitlinien des Netzwerks der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland (AWMF-Leitlinien online) geben Hinweise zum neuesten Stand der Forschung und sprechen Empfehlungen für den Ablauf der Diagnostik aus. Aktuell sind diese Leitlinien unter Bearbeitung, da neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, die in die Empfehlungen einfließen werden (Stand Januar 2023).
Zur spezialisierten Diagnostik gehören
- Symptomerfassung (aktuell und früher)
- Eigen-, Fremd- und Familienanamnese (d.h. Krankheitsgeschichte)
- Direkte Verhaltensbeobachtung
- Interviews
- Entwicklungsdiagnostik inkl. Sprachentwicklungsdiagnostik (insb. bei Kindern)
- Intelligenzmessung
- internistisch-neurologische Untersuchung zur Abklärung körperlicher Erkrankungen
- ggf. Labor- und apparative Untersuchungen zur Abklärung körperlicher Erkrankungen
- Einschätzung des psychosozialen Funktionsniveaus
- Abklärung von Differentialdiagnosen und Begleiterkrankungen
- Aufklärung über die Ergebnisse
- Empfehlungen zu Therapien und weiteren Behandlungsmöglichkeiten
- Verlaufskontrollen