Autismus und Intelligenz
Intelligenz ist ein medizinisch-psychologischer Sammelbegriff, der nicht einheitlich definiert ist. Es gibt viele verschiedene Intelligenztheorien und Konzepte. Gewöhnlich meint man damit allgemeine geistige Problemlösefähigkeiten. Die Intelligenz kann mit verschiedenen Tests gemessen werden, so dass als Ergebnis ein einzelner oder verschiedene Werte (IQ = Intelligenz-Quotient) berechnet werden können. Intelligenz ist so konzipiert, dass der IQ-Wert der meisten Menschen zwischen 85 und 115 liegt. Eine Intelligenzminderung geht nach dieser Definition mit einem IQ-Wert von unter 70 einher, eine sehr hohe Begabung mit einem IQ über 130.
Die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung sagt zunächst nichts über die geistige Leistungsfähigkeit aus. Menschen mit Autismus können prinzipiell jeden IQ-Wert erreichen. Epidemiologische Zahlen zeigen jedoch, dass, je nach Erhebungsjahr und Art der Datenerhebung und abhängig von der Weltregion, 30-70% der Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung eine Intelligenzminderung oder Lernbehinderung haben. Gleichzeitig berichten epidemiologische Studien über Personen mit Autismus-Spektrum-Störung mit überdurchschnittlichem IQ weniger genau bis unzureichend, d.h. sie fassen bspw. Prozentsätze der Gruppe mit mittlerem und der Gruppe mit überdurchschnittlichem IQ zusammen, so dass sich diesbezüglich keine genauen Aussagen treffen lassen.