Therapie für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung
Es gibt eine Reihe gut erforschter und wirksamer Therapien für junge Menschen mit Autismus.
In Deutschland ist die Autismus-Therapie derzeit eine Leistung der Sozialkassen, die Krankenkassen finanzieren die Behandlung möglicher Begleiterkrankungen. Das Angebot an Therapien ist regional sehr unterschiedlich. Leider werden nicht immer Therapiekonzepte angewandt, die sich durch Forschungsergebnisse als wirksam erwiesen haben. Die aktuellen AWMF-Leitlinien geben einen guten Überblick über wissenschaftlich als wirksam bestätigte Therapien und nennen auch Konzepte, für die ein Wirksamkeitsnachweis bisher noch aussteht sowie solche, die nachweislich nicht wirksam oder sogar schädlich sind.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass entwicklungsorientierte, verhaltenstherapeutische Therapien mit viel Alltagsbezug und übenden Elementen, die den Transfer in Situationen außerhalb der Therapiesitzungen unterstützen, angezeigt sind.
Schulkindern und Jugendlichen sollten zur Förderung der sozialen Interaktion und Kommunikation vorrangig Gruppentherapien angeboten werden, in denen soziale Kompetenzen in einem geschützten Rahmen zusammen mit Gleichaltrigen erprobt und geübt werden können.
Kinder und Jugendliche mit Autismus haben häufig zusätzlich zur Kernsymptomatik Probleme wie Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Schlafprobleme, eingeschränktes Essverhalten, Ängste, Zwänge oder zeigen einen verstärkten sozialen Rückzug und Traurigkeit. Diese Symptome können stark in den Vordergrund treten und das Ausmaß einer psychischen Begleiterkrankung erreichen und sollten dann unbedingt im Rahmen einer verhaltensorientierten Psychotherapie und/oder medikamentösen Behandlung leitliniengerecht behandelt werden. Begleiterkrankungen können auch die Kernsymptomatik verstärken und insgesamt einen großen Leidensdruck verursachen.